Enwie Kej – Wer auf einen ordentlichen Sound nicht verzichten will, der muss für seine Boxen schon tief in die Tasche greifen – dass diese Sicht auf die Dinge nicht mehr zeitgemäß ist, daran hat auch die Berliner HiFi-Schmiede Teufel ihren Anteil. Denn auch mit kleinerem Budget gibt es hier interessante Speaker im Angebot. Bei uns ist heute das Lautsprecher-Set Ultima 20 aufgebaut und wir waren angetan.

Video: Teufel ULTIMA 20

Vorweg gestellt sei, dass die ULTIMA 20 keine komplette Neuentwicklung darstellt. Vielmehr haben wir hier eine Evolutionsstufe des beliebten ULTIMA MK2 vor uns.

Und wie sie vor uns stehen, die für Regal-Lautsprecher doch ordentlich dimensionierten Boxen mit immerhin 10 Litern Rauminhalt. Die schwarze Optik gefällt in ihrer schwarzen Mattheit, dazu kommen die farblichen Akzente des Mitteltöners aus Kevlar-Fiberglas, die wir sonst eher aus dem höheren Preissegment, wie z.B. bei Bowers & Wilkins, kennen. Passend dazu der Hochtöner mit Gewebekalotte und Waveguide in schwarz-glänzend. Wer mag, kann die Töner auch mit der beigelegten schwarzen Abdeckhaube verblenden. Wir mögen es lieber offen. Insgesamt ist das MDF-Gehäuse sehr sauber und ordentlich verarbeitet, insbesondere auch die Folierung.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Ob die Lautsprecher tatsächlich die angepriesene „perfekte Lösung für den großen  Musikhunger“ sind? Die Voraussetzungen sind auf jeden Fall ordentlich. Wir stellen nämlich fest, dass Teufel der ULTIMA 20, im Gegensatz zu seiner Vorgängerin, einen um 3 dB/W/m gesteigert Wirkungsgrad spendiert hat. Mit der so empfohlenen Mindestverstärkerleistung von nur noch 20 Watt lässt sich quasi jeder Verstärker nutzen.

Was sofort auffällt, ist der Bass. Entgegen unserer Vermutung eines über-pasten am oberen Endes des Basses (auch, um gerne mal die Schwächen im unteren Bereich zu kaschieren) können wir ein solches Verhalten nicht feststellen. Auf der Gegenseite erwarten wir vom ULTIMA 20 keine Wunderdinge am ganz unteren Bass-Ende, immerhin haben wir hier immer noch einen Kompakt-Lautsprecher vor uns. Aber der Tiefenbass erscheint uns sauber aus zu laufen und keine verrückten Dinge zu tun. Insgesamt kommt der Bass druckvoll und knackig, ohne das oftmals typische Wummern zu zeigen. Insofern ist das gut und transparent gelöst.

Das gesamte Frequenzband präsentiert sich sehr ausgeglichen, Ruppigkeiten oder rowdyhaftes Verhalten sind nicht vorhanden, obwohl wir das sogar noch in Kauf genommen hätten. Aber schließlich ist der Speaker ja kein Teufelchen mehr, sondern bereits die erwachsene Schwester, der wir die präsentierte dynamische Ausgeglichenheit durchaus abkaufen. Wie bereits angedeutet, fallen die Frequenzen dann zu den Extrembereichen im Basskeller oder auch im Superhochton immerhin sauber aber dennoch früher ab, als man es bei höherpreisigen Geräten gewohnt ist. Erwähnenswert erscheint uns auch, dass wir uns auch bei „hochschaukelnden“ Songs mit der ULTIMA 20 sehr gut aufgehoben fühlen. Riders On The Storm von The Doors war sowohl extrem laut, als auch sehr leise angehört, ein Genuss.

Weitere Testberichte auf Der Vinylist
Tonabnehmer: Ortofon Concorde MKII
Gerätebasis: bFly-Audio Base Two und FlatLine
Zubehör: Dereneville Magic-Mat
Plattenspieler: DUAL DTJ 301.1 USB

Obwohl als Regal-Lautsprecher deklariert, können die Boxen natürlich auch an der Wand befestigt werden oder wahlweise auf einen passenden Standfuß platziert werden. Optimal erscheint uns hier eine Platzierung auf Ohrenhöhe. Insbesondere im Regal sollte auch zusätzlich über eine entsprechende Dämpfung nachgedacht werden, um Interdependenzen zu vermeiden. Unterschiedliche Verstärker machen der ULTIMA 20 keine Schwierigkeiten. Sowohl am Denon AVR-X1500H, als auch an unserem alten Marantz SR4500 gab es keinerlei Probleme.

Insgesamt stellt die ULTIMA 20 einen sehr guten Einstieg dar und überzeugt mit einem starken Preis-/Leistungsverhältnis. Der Klang ist gleichermaßen transparent, brillant, lebendig, sauber und mit einer Präsenz nach vorn, ohne seine Ausgewogenheit zu verlieren. Natürlich können größere und teurere Geräte mehr leisten, aber für Räume bis 20 qm ist dieser Lautsprecher eine gute Wahl. Und wenn es größer wird, kann das Stereo System als Surround-System ausgebaut werden.

Die ULTIMA 20 der Firma Teufel kostet im Paar UVP 249,99 EUR und ist mit 12 Jahren! Garantie und 8 Wochen Rückgaberecht in den Farben schwarz und weiß erhältlich.

Kauftipp: Teufel ULTIMA 20 amazon_icon

Lautsprecher Teufel GmbH
Budapester Straße 44
10787 Berlin
Telefon: +49(0)30–217 84 217
Website: teufel.de

Technische Daten Teufel ULTIMA 20

Dauerbelastbarkeit (IEC – Long Term): 50 Watt
Impulsbelastbarkeit (IEC – Short Term): 80 Watt
Empfindlichkeit (2.83 V / 1 m): 87 dB
Mindestverstärkerleistung empfohlen: 20 Watt
Maximaler Schalldruck: 104 dB/1m
Nennimpedanz:4 Ohm
Frequenzbereich von/bis: 70 – 20.000 Hz
Hochtöner (Anzahl pro Box): 1
Hochtöner (Durchmesser): 25,00 mm
Hochtöner (Material): Gewebe
Tiefmitteltöner (Anzahl pro Box): 1
Tiefmitteltöner (Durchmesser): 165,00 mm
Tiefmitteltöner (Material): Fiberglass, chromfarbener Phase Plug
Akustisches Prinzip: 2-Wege
Gehäuseaufbau: Bassreflex
Gehäusematerial: MDF
Gehäuseoberfläche: Folie
Ausgleichsöffnungen: 1
Ausgleichsöffnung (Position): Rückseite
Front-Abdeckung abnehmbar: Ja
Netto-Innen-Volumen: 10 Liter
Wandhalterungsbefestigung: Ja
Anschlussklemmen: Schraubklemmen, vergoldet
Bananenstecker geeignet: Ja
Maximaler Kabeldurchmesser: 4,00 mm
*Trennfrequenz interne Weiche: 2600 Hz