Andi Wand – Auf dem BigCityBeats WORLD CLUB DOME haben es die über 150 Künstler und rund 200.000 Besucher an drei Tagen wieder ordentlich krachen lassen. Unter dem Motto der „Space Edition“ verwandelten sich Stadion und Umgebung der Frankfurter Commerzbank Arena nun bereits zum siebten Mal in den größten Club der Welt. In diesem Jahr setzten die Veranstalter einerseits wieder auf Altbewährtes, und andererseits wurden auch neue Wege beschritten, um sich mit dem Festival weiter zu entwickeln und vielleicht nicht nur Fans der elektronischen Tanzmusik nach Frankfurt zu ziehen. Wir haben uns die volle Dröhnung gegeben und waren die vollen drei tage am Start. Und es hat sich gelohnt!

Video: WORLD CLUB DOME 2019 Space Edition Day 1

Wie gewohnt tönten die ersten Takte des WORLD CLUB DOME wieder im Stadionbad auf den Pool Sessions aus den Lautsprechern. Die vorherrschenden Musikrichtungen waren dort Techno und Tech-House, zu deren Klängen man wahlweise in oder am Pool entspannen konnte, oder vor der Bühne im Sonnenschein das Tanzbein schwingen. Hier sollte das erste Highlight des Abends eigentlich das Live-Set des gebürtigen Leipzigers Paul Kalkbrenner werden, welchem jedoch durch ein drohendes Unwetter gegen 20:30 Uhr ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde. Alle Besucher der Pool Sessions wurden daraufhin in das Stadion evakuiert, und konnten so zumindest noch das Set des Amerikaners Marshmello erleben und die anschließende eindrucksvolle Licht-, Laser- und Pyroshow im Rahmen der „Space Opening Ceremony“ bestaunen.

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Im Stadion selbst heizte zuvor die niederländische DJ-Legende Armin van Buuren die Stimmung ordentlich auf. Den Gig ließen sich auch der weltraumerfahrene Niederländer André Kuipers, sowie der deutsche angehende ESA-Astronaut Matthias Maurer nicht entgehen, die auf dem Helipad zu gegen waren. Zu Beginn des Auftritts von Armin van Buuren, wurde dann auch der geheimnisvolle Schleier auf der Bühne im Stadion gelüftet, der bereits den ganzen Tag die Gerüchteküche brodeln ließ. Als dann der „Moment der Enthüllung“ gekommen war, zeigte sich mitten auf der Mainstage ein lebensgroßer Nachbau der europäischen Trägerrakete Ariane 5 als einzigartige Bühnendekoration, ganz im Motto der „Space Edition“ und der bereits andauernden Kooperation mit der ESA. Gegen 23 Uhr verstummte die mächtige Soundanlage im Stadion und Tag 1 auf einem der größten Festivals Europas für elektronische Musik neigte sich dem Ende zu. Schluss war damit jedoch noch lange nicht, denn wen die Feierlaune noch nicht verlassen hatte, kam noch bis tief in die Nacht auf einem der drei Floors der Afterparty in kleineren Räumlichkeiten des Stadions auf seine Kosten.

BigCityBeats World Club Dome Tag 2

Am Samstag ging es nun so richtig los. Alle Bühnen waren besetzt und als Besucher hatte man die Qual der Wahl, welchen der insgesamt 13 Dancefloors man aufsuchen sollte. Die komplette Palette elektronischer Musik war hier vertreten. Besonders die durch die härteren Musikrichtungen geprägte Zombie Stage und die in diesem Jahr neu aufgestellte Outdoor Mainstage fanden großen Anklang bei den Besuchern.

Video: WORLD CLUB DOME 2019 Space Edition Day 2

Am Pool dagegen war „Abtauchen“ angesagt Entweder in die düstere Clubatmosphäre der Forest Stage, oder den „Bermudas“ am Frankfurter Berg auf der im Vergleich zum Vorjahr komplett umgestalteten Bühne. Hier wurde sich mit der Dekoration größte Mühe gegeben, bunte Tentakel und Quallen umschlichen das große Piratenschiff im Zentrum, das zugleich auch als DJ-Pult diente. Das Samstagsfinale am Pool durfte in diesem Jahr der Mann mit der Joker-Maske Boris Brejcha übernehmen. Hierfür zog es die vermutlich meisten Besucher des ganzen Wochenendes an den Pool, an dem sie dann den hypnotischen Klängen Brejchas markanten High-Tech Minimals lauschen konnten.

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Fast zeitgleich trat auch der erste „special“-Act des WORLD CLUB DOME auf die Outdoor Mainstage: Pop-Star und Sänger Jason Derulo. Trotz seiner für das Festival eher etwas ungewöhnlichen Musik konnte er viele Fans mit seinem Auftritt begeistern und sorgte so für hervorragende Stimmung vor dem Stadion. In der Arena selbst war es nun auch nicht mehr lange hin bis zum großen Finale. Bis 21:45 Uhr vollendete der Australier Timmy Trumpet noch vor einem prall gefüllten Stadion seinen Auftritt, und übergab dann an den weltbekannten EDM-DJ und Produzent Steve Aoki. Hierfür hat sich der Veranstalter ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen: Steve Aoki sollte weltweit zum ersten Mal zusammen mit dem Sänger und Produzenten Timbaland auf einer Bühne stehen und das Publikum verwöhnen. Die erste halbe Stunde verbrachte Aoki jedoch alleine hinter den Decks, bis dann schließlich Timbaland zu ihm stieß. Es folgten zwei live gesungene Lieder, bei denen leider, die Klang- (oder vielleicht auch Gesangs-) Qualität etwas zu wünschen übrig ließ. Als dann gegen Ende des Auftritts plötzlich Timmy Trumpet wieder erschien, und dann auch noch die Black Eyed Peas zusammen mit Will.I.Am zum Feiern auf die Bühne kamen, gab es in der Menge kein Halten mehr und der Abend fand seinen krönenden Abschluss.

Für uns ging es dann wieder nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag zum Abschalten auf die Afterparty im VIP-Bereich des Stadions. Hier wurde erneut ersichtlich, dass bei viele Besuchern der hebel weiter auf „Party“ stand. So wurde zusammen mit DJ Le Shuuk und der BigCityBeats Crew bis tief in die Morgenstunden gefeiert. Musikalisch gab es eine bunte Mischung aus Techno, Hardstyle, House und sogar den aktuellen Rammstein-Hit Deutschland als Remix zu hören. Als es dann Richtung Schlafgemach ging, machte sich die schleichende Erkenntnis breit, die den Tag über sich schon angedeutet hatte: Der diesjährige WORLD CLUB DOME war nun auch schon fast wieder zu Ende.

BigCityBeats World Club Dome Tag 3

Davor ging es jedoch zum Glück noch ein Mal rund, am Sonntagnachmittag tönte aus den Lautsprechern der Zombie-Stage Hamburger Psytrance des Künstlers Neelix. Nach einer Stunde übergab der Hamburger die Decks dann an den Niederländer Brennan Heart, der mit seiner Marke I Am Hardstyle Fans auf der ganzen Welt begeistert.

Nebenan auf der Outdoor Mainstage gab es die nächste Überraschung zu: Deutschrap-Star Capital Bra betrat die Bühne und trotz des eher der elektronischen Musik verschriebenen Festivalpublikums, fand sich eine riesige Menge ein, um zu den Hits des Rap-Stars zu feiern. Für das Festival an sich ist eine solche Künstlerwahl gewiss eher ungewöhnlich, doch aufgrund der Popularität (zurzeit fünf Lieder in den deutschen Charts) und der auch bei diesem Publikum großen Zusprache, war es aus Sicht der Veranstalter ein voller Erfolg. Hier darf man gespannt bleiben, welche Wege in den nächsten Jahren gegangen werden.

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Derweil feierte das Techno-Urgestein und Cocoon-Begründer Sven Väth mit seinen Kollegen Len Faki und Nina Kraviz die letzten Stunden auf der Pool Stage. Zum Abschluss gab es hier, wie auch auf der Outdoor Mainstage und der Zombie Stage ein eindrucksvolles Feruerwerk zu sehen. Den Schlusspunkt auf der Indoor Mainstage machte, aufgrund einiger reisebedingten Ausfälle, bzw. Spielzeitverschiebungen, nach der eindrucksvollen „Back To Earth – Closing Show“ der Osnabrücker Robin Schulz und auch für uns ging dann ein etwas anstrengendes, aber doch sehr interessantes und spaßiges Wochenende zu Ende.

Wir bleiben auf jeden Fall gespannt, was der WORLD CLUB DOME im nächsten Jahr, oder auch die Winter Edition in Düsseldorf zu bieten haben werden. Für die begeisterten Seefahrer unter uns, und die, die einfach nicht genug WORLD CLUB DOME bekommen können, gibt es Mitte August auch die „Cruise Edition“. Besonderes Highlight wird hier das erste DJ-Set live aus dem Weltraum sein, wofür der im Juli als Kommandant zur ISS fliegende Italiener Luca Parmitano bereits fleißig mit BigCityBeats Resident Le Shuuk trainiert hat. Falls man sich das nicht entgehen lassen will,  gibt es noch Tickets auf dem Party-Dampfer für die Reise von Barcelona nach Ibiza, Sète und zurück.

Wir bedanken uns bei den zahlreichen Künstlern, den Besuchern und natürlich dem Team von BigCityBeats, ohne das ein solches Wochenende nicht möglich gewesen wäre.

Tracklist BigCityBeats World CLUB DOME 30 amazon_icon

Disk: 1
1. Take off vol.30 – Intro
2. Metaphor – Alok / Trumpet, Timmy
3. Ready to rave – W&W / Van Buuren, Armin
4. Promises (David Guetta remix) – Harris, Calvin / Smith, Sam
5. Pulverturm (Tiësto’s big room mix) – Van Gogh, Niels
6. The prophecy – Maddix / Trumpet, Timmy
7. What the funk (Steve Aoki remix) – Heldens, Oliver / Shah, Danny
8. Repeat after me – Vegas, Dimitri / Like Mike / W&W / Van Buuren, Armin
9. Narco – Blasterjaxx / Trumpet, Timmy
10. Get up – Tujamo
11. Big love to the bass – Swanky Tunes
12. Blah blah blah (Brennan Heart & Toneshifterz remix) – Van Buuren, Armin
13. Rockstar – Trumpet, Timmy / Sub Zero Project / DV8
14. I’m feel it (In the air) (Code black remix) – Sunset Bros / McCabe, Mark
15. Psyhaus – Evangelos / Juicy M / Subshock
16. They call me – Matroda
17. I got you – Williams, Mike
18. Swag – Brohug
19. Magic – Kshmr
20. Lollipop – Sevenn
21. Wast it on me (W&W remix) – Aoki, Steve / BTS / W&W
22. I’m odd – Loopers
23. Macha – Abitbul, Sagi
24. Zombie (Bassjackers remix) – Ran-D
25. Wilson – Booyah 2018 (TNT aka Technoboy ‚N‘ Tuneboy remix) – Showtek / We are loud / Sonny
26. Apache anthem – Wolfpack / Eastblock bitches
27. ADHD – De Moor, Hasse / Curbi
28. Being alive – Hardwell / Jguar
29. 100 – Vici, Vini / Trumpet, Timmy / Symphonic
30. Sounds good to me – Mjoen, Hanne

Disk: 2
1. The pipe – Rebuke
2. Mars – Jeweil, Julian
3. Vacuum (Coyu raw mix) – Coyu
4. Ufo kommt – Xavier, Tim
5. The jester – Roberto
6. Abstract traits – Rehmark
7. Teach me (Amelie Lens main mix) – Beyer, Adam
8. Control – Beico / MT93
9. Gospel of doubt (Spektre remix) – Pleasurekraft / Gerald, Casey
10. Dark alleys (Carl Cox remix) – Cox, Carl
11. Radium – Stein, Alex / Black Roof
12. High voltage – Hoffknecht, Thomas
13. Space raiders (Charlotte de Witte remix) – Eats Everything
14. Red tide – Sian
15. Eleven eleven – Fitzpatrick, Alan
16. Cashmere – Hidden Empire

Disk: 3
1. Gold baby – Shuuk, Le
2. Nothing else matters – Kura
3. September – Da Campo, Steff / Crusher, Dave
4. Grapevine – Tiësto
5. Speechless (Lucas & Steve remix) – Schulz, Robin / Sirola, Erika
6. Raveheart (Jaxx & Vega edit) – D’Angello / Francis / Shuuk, Le
7. Pump it up – Candys, Mike
8. Wonderful days – Cuebrick
9. I n33d – Promise Land
10. Fading (Le Shuuk remix) – Alle Farben / Ilira
11. Emoji (Yves V mix) – Galantis
12. Funksoul brother – Plantinum doug
13. X’s (Seth Hills remix) – CMC$ / GRX / Six, The / Hibell
14. Rise – Shuuk, Le / Dr. Rude / Lyons, Jesse
15. Drop me Amadeus – Harris & Ford
16. Alien – Megandfox
17. Big love to the bass – Swanky Tunes
18. The prophecy (Kaaze Remode) – Trumpet, Timmy / Maddix
19. The house is mine – Christian, John
20. Save me – Vintage Culture / Adam K / MKLA