Enwie Kej – Am 17. Juli 2020 ist es endlich soweit und das bereits früher im Jahr 2020 angekündigte neue PRETENDERS-Album mit dem Titel HATE FOR SALE steht endlich an der Plattentheke. Das insgesamt 11. Studioalbum der Band wurde von Stephen Street (The Smiths, Blur) produziert.  Es ist das allererste Album, das die Formation in ihrem mittlerweile seit vielen Jahren bewährten Tour-Line-Up eingespielt hat. Wir hatten viel Freude beim Vorab-Hören der Platte.

Video: Pretenders – Didn’t Want To Be This Lonely

Was gibt es vorab zu sagen? Die Pretenders setzen bereits mit der Präsentation ein Statement. Die Einen würden es lieblos nennen, für uns ist es eine Konzentration auf das Wesentliche: Eine LP und zehn Songs –  kein Klappcover oder eine künstlich aufgebauschte Doppel-LP. Hier geht es um die Musik.

Konfigurationen: The Pretenders – Hate For Sale

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Das Album startet mit dem namensgebenden Track Hate For Sale und geht richtig nach vorne. Da will die Band wohl gleich mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Und das gelingt mit Mundharmonika und Gitarrensolo. Punkrock vom Feinsten. So kann es weiter gehen. Geht es aber nicht. The Buzz kommt nämlich zwei Nummern ruhiger daher, präsentiert sich dafür aber deutlich melodiöser und vergleichsweise sanft. Und auch das funktioniert. Und wenn wir schon mal dabei sind, was alles funktioniert, dann müssen wir die Aufmerksamkeit auf den dritten Track der A-Seite lenken: Mit Lightning Man begeben sich die Pretenders musikalisch nach Jamaika und präsentieren einen Ohrwurm mit deftigem Reggae Einschlag.

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Turf Account Daddy geht dann wieder back to the roots. Es wird rockig und es wird punkig. Und immer wieder diese geilen Soli. Das macht uns richtig Spaß, bevor dann der letzte Track der A-Seite ertönt. Hier würden wir am liebsten sofort skippen. Zu krass ist der Break. Aber auf dem Weg zum Plattenteller halten wir (zum Glück) doch noch kurz inne und lassen uns von der durchaus doch hörbaren Ballade You Can`t Hurt A Fool einnehmen.

Die B-Seite startet dann wieder mit der Mundharmonika. I Didn`t Know When To Stop besticht aber auch mit seinem Bass-Arrangement, welches perfekt zu der starken Stimme von Chrissie Hynde passt. Derart eingenommen verdauen wir auch den für uns schwächsten Track auf dem Album – Maybe Love Is In NYC. Dabei ist der Song eigentlich nicht mal richtig schlecht, bleibt nur einfach nicht hängen.

Dafür entschädigen die nächsten beiden Songs umso mehr. Junkie Walk ist für uns der stärkste Track, und das obwohl der Text nicht einmal besonders tiefgründig wäre. Der Beat ist stark und die Vocals sind auf den Punkt – in seiner Einfachheit überzeugt Junkie Walk vollends. Vermutlich würden wir ihn wieder und wieder hören, käme nicht direkt im Anschluss der zweite absolute Volltreffer. Didn`t Want To Be This Lonely ist eine rhythmische Explosion und kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Haben die Pretenders hier eine Anleihe bei George Michael und seinem Hit Faith genommen? Egal, wir feiern diesen Song.

Zum runter kommen gibt es dann zum Schluss noch eine Ballade. Mit Crying In Th Public entlassen die Pretenders ihre Hörer nicht mit Pauken und Trompeten, dafür aber mit Piano und Streichern. Der Puls normalisiert sich und es bleibt die Freude über eine sehr gelungene LP.

Die Pretenders präsentieren Hate For Sale, wie wir es erwartet haben. Kein Anspruch auf eine Weiterentwicklung und neu erfunden werden muss hier auch nichts. Denn so wie es ist, gefällt es uns einfach richtig gut.

Tracklist Pretenders – Hate For Sale

1. Hate For Sale
2. The Buzz
3. Lightning Man
4. Turf Accountant Daddy
5. You Can’t Hurt a Fool
6. I Didn’t Know When To Stop
7. Maybe Love Is In NYC
8. Junkie Walk
9. Didn’t Want To Be This Lonely
10. Crying in Public

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