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Review: Human, das neue Album von Rag`n`Bone Man

Rory Graham aka Rag`n`Bone Man. Foto: Dean Chalkley

Rory Graham aka Rag`n`Bone Man. Foto: Dean Chalkley

Enwie Kej –  Mit seinem Superhit HUMAN hat Rory Graham seinen ersten richtig großen Fußabdruck in der deutschen Musiklandschaft hinterlassen. Entsprechend neugierig war ich auf das für den 10. Februar angekündigte Debütalbum des Rag`n`Bone Man. Wobei es sich beim gleichnamigen Album HUMAN aber tatsächlich nicht um Rorys ersten Longplayer handelt. Im Jahre 2014 erschien sein Album WOLVES, auf dem er bereits deutlich sein musikalisches Potential und seine softe Stimmgewalt präsentierte.

Nicht alle Songs sind neu oder unbekannt
Aus seinem neuen Werk wurden bereits zwei Songs vorab ausgekoppelt. Fand der Softrelease des „Zeitlupen-R&B-Gospel“-Stückes Healed im April 2016 in Deutschland kaum Beachtung, stieg der aktuelle Titel Skin auf Platz 25 in die Charts ein. Und ich muss sicher kein Prophet sein, um einen Durchmarsch bis in die Top10 vorher zu sagen. Auch die drei Tracks Life In Her Yet, Lay My Body Down und Wolves sind vom besagten Vorgängeralbum auf das jetzige übernommen worden.

Rory kommt in Fahrt
Ich konnte mir das neue Album bereits heute anhören und sehe meine hohen Erwartungen bestätigt. Die 19 Titel umfassende Doppel-LP beginnt erwartungskonform. Nach dem Opener Human folgen mit Innocent Man, Skin und Bitter End drei weitere Hymnen bei denen die Instrumente eine perfekte Bühne für Grahams belegte Soul-Stimme bilden. Erstaunlich wir kraftvoll auch gerade die tiefen Töne scheinbar mühelos das Trommelfell massieren. Be The Man ist dann einer meiner Lieblinge, weil das bis dahin bekannte Songschema auf gebrochen wird – eine neue Facette kommt zum Vorschein. Ich habe fast den Eindruck, als wenn die Pflicht erfüllt ist und Mr. Graham nun los legen darf. Ego ist dann mein absoluter Favorit, erstes geht der bekannt Groove über in einen lässigen Drive und Rory zeigt, dass er auch Sprechgesang kann.

Scheibe Nummer zwei beginnt locker flockig mit As You Are, bevor mit Die Easy ein anklagender a capella Track folgt. Dieser Song mit dieser Intensität in einer Kirche gesungen, sollte ebendiese in ihren Grundfesten erschüttern. Mit der Ballade The Fire geht es dann zurück in bekanntes Fahrwasser, unterbrochen durch abermalige Rap-Passagen, grooved das richtig. Vergleichsweise leicht folgt Fade To Nothing. Beim bereits bekannten und melodischen Life In Her Yet empfinde ich den Drift ins leicht folkloristische als passend, auch weil die Tonlagen höher gehen. Your Way Or The Rope kommt dagagen auch wegen des sich in den Vordegrund drängenden Basses eher funky daher. Nach den vom WOLVES Album bekannten Titeln Lay My Body Down und Wolves folgt zum Abschluss der auch bereits vorab veröffentlichte Track Healed.

Fazit
Mit Freude habe ich die LP gehört, teilweise mit Gänsehaut bis unter die Haarspitzen ob der puren Stimmgewalt von Rory Graham. Gewünscht hätte ich mir, dass der Rag`n`Bone Man mal so richtig ab geht, mal so richtig das Haus rockt. Die Platte selbst ist verpackt in ein hochwertiges raues Cover, beiliegend ein toll gestaltetes Booklet mit den Lyrics. Wem der Song Human gefallen hat, der wird mit dem neuen Album bestens bedient.

Tracklist Rag`n`Bone Man: Human (Doppel-LP)

LP1

1. Human
2. Innocent Man
3. Skin
4. Bitter End
5. Be the Man
6. Love You Any Less
7. Odetta
8. Grace
9. Ego
10. Arrow

LP2
1. As You Are
2. Die Easy
3. The Fire
4. Fade To Nothing
5. Life In Her Yet
6. Your Way Or The Rope
7. Lay My Body Down
8. Wolves
9. Healed

Rag`n`Bone Man Tourdaten Deutschland

04.04.2017 Berlin
12.04.2017 Hamburg
13.04.2017 Leipzig

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