Enwie Kej – Purple House heißt das neue Studioalbum von Robben Ford, welches am 26. Oktober erschienen ist. Der Blues, Jazz und Rock Virtuose Robben Ford wird zu recht als einer der innovativsten und einflussreichsten Gitarristen, Sänger und Songschreiber der heutigen Zeit bezeichnet. Er ist sowohl als Solokünstler, als auch über die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern, wie Miles Davis, George Harrison, Steely Dan, Joni Mitchell, Dizzy Gillespie oder Georgie Fame bekannt.

Video: Robben Ford – Purple House (Pre-Listening)

Wow – und wie die Platte los geht. Mit Tangle With Ya zeigt uns Mr. Ford gleich mal, wo der Gitarren-Frosch die Locken hat. Ein schöner Uptempo-Blues der uns sofort packt. Und auch What I Haven`t Done überzeugt. Das Tempo kann zwar nicht beibehalten werden, aber die groovige Nummer ist auch wegen der stark inszenierten Bläser und der gut akzentuierten Gitarre an Lässigkeit kaum zu überbieten. Empty Handed ist dann schon sehr langsam und balladesk. Und irgendwie (schlagt uns) erinnert uns die Stimme hier an Patrick Swayze? Schnellere Songs mit etwas mehr Pfeffer stehen Ford deutlich besser zu Gesicht. Bound For Glory nimmt dann zwar nur gemächlich wieder Fahrt auf, aber der Rhythmus geht sofort ins Blut. Auch das instrumental-Solo zur Mitte des Tracks gefällt. Der letzte Track auf der A-Seite (Break In The Chain) startet ebenso gekonnt, wird dann allerdings erst richtig interessant durch die weibliche Gesangseinlage von Shemekia Copeland, die dem Stück einen unverkennbaren Charakter verleiht.

Die zweite Seite startet mit Wild Honey dann eher im Mainstream und wirkt im Vergleich fast schon poppig, aber sehr melodiös. Nach den ersten fünf Songs hatten wir damit nicht gerechnet. Cotton Candy ist dann unser absoluter Lieblingstrack auf dem Album. Drum and bass und die Blasinstrumente klar im Vordergrund positioniert. Der Gesang, stark zurückgenommen, wirkt wie aus dem Nebenzimmer aufgenommen, ohne unter zu gehen. Aber genau das macht die Stärke dieses Tracks aus. Wer bei diesem Beat still stehen bleiben kann, muss festgenagelt sein. Den hören wir gleich nochmal – und nochmal und… Gut, da sind ja noch zwei weitere Tracks auf der LP. Mit Somebody`s Fool kommt dann auch tatsächlich noch eine flotte Gitarren-Nummer, die Travis McCready`s Stimme zu einem perfekten Gary Moore-Gedächtnis-Song macht. Den Abschluss macht dann mit Willing To Wait noch eine langsamere Nummer, die als Highlight mit einem Gitarrensolo von Drew Smithers aufwartet – ist uns trotzdem einen Tick zu langsam.

Auf dem Album hören wir verschiedene Gast-Musiker, wie zum Beispiel die US-amerikanische Blues-Sängerin Shemekia Copeland oder Travis McCready und Drew Smithers von der Natchez, Mississippi Band „Bishop Gun“.

Purple House ist ein Album für alle Gitarren-Fans, die Blues-Folk etwas rockiger und sehr akzentuiert mögen. Für uns eine klare Kaufempfehlung. Momentan befindet sich Robben Ford auf Europa-Tournee. Im Frühjahr 2019 sind Konzerte auch in Deutschland geplant. Die Vinyl ist ab sofort beim Plattendealer erhältlich und kostet gut angelegte 19 Euro (allein schon wegen Cotton Candy).

Tracklist Robben Ford – Purple House (Vinyl) amazon_icon

1 Tangle With Ya
2 What I Haven’t Done
3 Empty Handed
4 Bound For Glory
5 Break In The Chain
6 Wild Honey
7 Cotton Candy
8 Somebody’s Fool
9 Willing To Wait

Surftipps Robben Ford

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