Enwie Kej – Auf der Suche nach dem optimalen Klang, bieten sich dem audiophilen Hifi-Vinylisten diverse Optimierungs-Möglichkeiten entlang der Komponenten-Kette. Denn auch die besten Komponenten sind nur so gut, wie ihre Verbindungen untereinander. Aber auch ungewollte Einflüsse auf einzelne Teile von Außen können den Musikgenuss beeinträchtigen. Heute haben wir uns der Geräte-Basis von bFly-Audio in den Ausführungen Base Two und FlatLine angenommen.
Dass der Ort, an dem wir unsere Hifi-Anlage aufgebaut haben Einfluss auf die Klangqualität haben könnte, darüber haben wir uns ehrlicherweise kaum Gedanken gemacht. Auch die auf dem Parkettboden platzierten Lautsprecher wurden “oldschool” mit aufgeschnittenen Tennisbällen gedämpft – und das eher aus Rücksichtnahme auf unsere Mitbewohner. Die Hifi-Komponenten sind allesamt in einem Holzrack unter gebracht, der immerhin auf Filz-Füßen steht.

Zunächst haben wir uns die bFly Base Two angesehen. Diese erzielt einen ersten Wow-Effekt bereits sobald man das Teil aus seiner Verpackung befreit. Ein Traum in Aluminium mit schwarzem Sockel, der hervorragend mit unserem Technics Plattenspieler harmoniert. Um die immerhin 6 kg schwere Basis unter dem Dreher zu platzieren, benötigten wir aufgrund des Gewichts der beiden Teile dann gleich mal vier Hände. Aber die Base Two passt exakt auf den vorhandenen Platz, auch wenn sie mit 6 cm (auf den PRO-Füßen) recht hoch erscheint. Keine Bange, sollte die Höhe ein Problem sein, gibt es Alternativen aus der Hifi-Schmiede bFly. Aber dazu später.
Die Aufgabe der Gerätebasis besteht darin, vor ungewollten und den Klang beeinflussenden Wechselwirkungen, wie z.B. mechanischen Schwingungen oder sonstigen Störfrequenzen zu schützen. Dies geschieht, indem diese bestmöglich absorbiert werden.
Die Base Two basiert auf einer 30 mm Multiplexplatte aus Birkenholz. Die Oberfläche ist eine eloxierte Aluminiumplatte. Die spiralförmige, weiche Polymer-Verklebung wirkt dabei absorbierend, während die 3 mm Alumiuniumplatte als Isolator fungiert. Zudem dient das Aluminium als Schirm für hochfrequente Strahlung.

Gelagert wird die Platte auf speziellen Füßen (wir haben die PRO-Version getestet). Die selbst entwickelte Technologie basiert auf mehreren gezielt abgestimmten Schichten hochwertiger Absorber-Materialien wie Sorbothane, Kork und Kautschuk, getrennt durch eine nicht-absorbierende Metalleinlage. Jede Absorber-Ebene sorgt entweder durch ein anderes Material oder ein andere Dicke für eine Filterung unterschiedlicher Frequenz-Spektren.
Das Ergebnis war verblüffend. Bei unseren Versuchen erschien uns das Klangbild deutlich aufgeräumter und trennschärfer, wobei die Vocals durchaus angenehm und echt erschienen. Die musikalischen Strukturen erscheinen durchweg geordneter. Und das alles, obwohl der Technics SL 1200 MK2 von sich aus schon eine ordentliche Dämpfung mitbringt.
Nun interessierte uns die Wirkung auf unsere Bowers & Wilkins Speaker. Wie oben angedeutet, stehen neben der Base Two noch diverse Alternativen an Basen zur Verfügung. Die uns zugesendete Basis aus der FlatLine-Serie kommt dabei auf den PRO-Füßen mit der halben Höhe, von nur 3 cm aus. Die Technologie ist dabei eine andere: Die FlatLine besteht aus dem speziellen Holz 3LPW, welches eine zunehmende Verdichtung von innen nach außen aufweist. Die drei unterschiedlichen Schichten bei diesem Pressverfahren bestehen aus feinen Spänen oben, gröberen Spänen in der Mitte und wieder feinen Spänen unten. Diese unterschiedliche Dichteverteilung resultiert zusammen mit der harten Kunststoffoberfläche in sehr guten Dämpfungseigenschaften.

Also flugs die halben Tennisbälle entfernt und die FlatLine unter die Box geschoben. Allein schon der Anblick macht den Tausch lohnenswert. Aber auch die Klangveränderung. Er jetzt bemerken wir den deutlich ruhigeren Auftritt unseres Speakers, was ein aufgeräumteres Klangbild zur Folge hat und die musikalischen Strukturen noch weiter verdeutlicht. Der Dämpfungseffekt scheint hier doppelt zu wirken. Zum einen stören die vorher an den Fußboden abgegebene Schwingungen den Speaker selbst nicht mehr und zum anderen hat auch das gesamte HiFi-Rack mit all seinen Komponenten endlich “Ruhe” vor dem zuvor schwingenden Fußboden. Insofern ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Was allerdings erstaunt, ist dass auch diese Veränderung tatsächlich hörbar wird.
Natürlich gibt es eine Vielzahl von weiteren Nutzungs-Szenarien für die Gerätebasen und aus diesem Grund werden diese auch in den unterschiedlichsten Ausführungen angeboten. Was in unseren Augen jedoch alle Produkte eint sind zwei Dinge: Erstens ein Höchstmaß an Eleganz und Verarbeitungsqualität und zweitens eine hörbare Optimierung des Klangbildes. Den größten Nutzen erzielen Klang-Fetischisten in unseren Augen, indem sie ihre Störenfriede (Speaker) im wahrsten Sinne des Wortes ruhig stellen und die sensiblen Geräte mit Mechanik, wie z.B. analoge Laufwerke, separat schützen.
Als Fazit bleibt fest zu halten, dass die getesteten Gerätebasen einen hörbaren Einfluss auf das Klangbild haben. Zudem sind diese in unterschiedlichsten Ausführungen zu haben, sodass ein Finetuning der gesamten Anlage an vielen Stellen möglich ist. Durch ihre hervorragende Optik und äußerst wertige Verarbeitung erscheinen uns die Preise von 149 EUR für die FlatLine M mit PLUS-Füßen, bzw. 599 EUR für die Base Two L mit PRO-Füßen gerechtfertigt.
Unsere Testgeräte waren:
bFly gerätebasis Base Two Größe L
- Auflage: eloxierte Aluminiumplatte
- 30 mm Multiplexholz
- Seitenflächen in Multiplex-Optik
- 4 Absorberfüße PRO (höhenverstellbar)
- Maße: 500 x 400 mm (BxT)
- Höhe mit PRO-Füßen: 60 mm
- Gewicht: 6,0 kg
- Belastbar: bis 70 kg
- Farben: schwarz oder Birke natur
- Preis: 599 EUR
bFly Gerätebasis FlatLine in der Größe M
- Holz (3LPW) 19 mm dick
- 4 Absorberfüße PLUS
- Maße: 250 x 350 mm (BxT)
- Höhe mit PLUS-Füßen: 30 mm
- Gewicht: 1,3 kg
- Belastbar: bis 75 kg
- Farbe: schwarz
- Preis: 149 EUR
Hersteller & Vertrieb
bFly-audio
Theodor-Sachs-Straße 60 | 86199 Augsburg
Telefon: 0821 – 998 77 97
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