Enwie Kej – Am 2. November waren Welshly Arms, die US-Rocker aus Cleveland, Ohio im Frankfurter Gibson zu Gast. Und nachdem die beiden Vorgruppen Charming Liars und die Blue Stones im ausverkauften Club bereits für ordentlich Stimmung gesorgt hatten, betraten die US-Boys und Background-Sängerin Bri Bryant um 21h die Bühne. Als Frontmann Sam Getz bei bereits deutlich erhöhter Raumtemperatur in schwarzer Lederjacke erschien, hatte ich schon Angst, der Abend könnte ein wenig zu balladesk ausfallen. Aber  zum Glück weit gefehlt.

Bereits mit dem Opener X vom aktuellen Album No Place Is Home hatte das Sextett das Publikum auf seiner Seite. Sam Getz`Stimme war sofort auf Betriebstemperatur und auch Brett Lindemann an den Keyboards, Jimmy Weaver am Bass, Mikey Gould am Schlagzeug sowie Bri und Jon Bryant mit ihrem unterstützenden Gesang legten los wie die Feuerwehr. Über zwei ältere Songs (Love In A Minor Key und Never Meant To Be) aus ihrem 2015 veröffentlichten Debütalbum, steuerte der Abend auf den ersten Höhepunkt zu (und Sam Getz entledigte sich seiner Lederjacke). Der aktuelle Hit Sanctuary war wohl einer der Hauptgründe, warum das vor allem jüngere Publikum den Weg ins Gibson gefunden hatte. Die Band gab alles und die Löcher auf den Knien von Getz`Jeans sind tatsächlich keine modische Erscheinung, als vielmehr die Folge von diversen Gitarrensoli auf den Knien liegend.

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Derart angestachelt wurde dann auch der Move von den älteren Stücken auf das aktuelle Album vollzogen. Die Band spielte teilweise wie im Rausch. Der Bass hatte ordentlich  Druck und Jimmy Weaver kitzelte so das Publikum immer wieder gekonnt am Brustkorb. Sam Getz spielte seine Stimme bis an die Grenzen aus und Bri und Bryant hielten das Publikum mit akzentuiertem Gesang und perfekt synchronisierten Tanzeinlagen auf Trab. Nach den Titeln Indestructible, Down To The River und All The Way Up wurde dann der ruhigere Teil des Abend eingeläutet.

“Wenn ihr mit jemandem hier seid, den ihr gen habt, oder jemanden seht, den ihr gern haben könntet, ist mit den nächsten zwei Songs die Zeit einander näher zu kommen gekommen.” Tatsächlich wurde aus dem begeisterten Kopfnicken und Mithüpfen ein Publikum übergreifendes Schunkeln zu Unspoken. Mit dem Roy Orbison Cover You Got It folgte eine kleine Zeitreise zurück in die Cover-Vergangenheit von Welshly Arms, bevor es dann wieder Zeit wurde, das Gaspedal durch zu drücken.

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Bad Blood eröffneten den dritten Teil des Konzertes und sofort stand der ganze Club wieder unter Strom. Erstaunlich wie schnell die Band ihre eigene Energie auf das Publikum übertragen konnte. Schnipp – langsamer Song – alles schunkelt – schnipp – schneller Song – alles hüpft. Mit den folgenden Titeln Wild, Locked und Hammer hatten die Welshly Arms dann fast ihr gesamtes neues Album abgearbeitet. Und das deutlich rockiger, als es die Studioaufnahmen hätten vermuten lassen. Verwundert rieben wir uns die Augen, als die Band dann bereits nach 50 Minuten die Bühne wieder verließ. OK, amerikanische Verhältnisse, aber echt jetzt? Nicht mal ne Stunde?

Aber natürlich kehrte das Sextett noch einmal auf die Bühne zurück, um mit All For Us das Feuer noch einmal zu entfachen. Und eines war allen klar: Ohne ihren Hit Legendary würden Sam Getz und Co. ihre Fans nicht nach hause schicken. Der Tophit folgte dann auch tatsächlich als Abschluss des knapp 1-stündigen Konzertes und ließ das Publikum zufrieden zurück.

Setlist Welshly Arms Gibson Club Frankfurt (2.11.2018)

X
Love In A Minor Key
Never Meant To Be
Sanctuary
Indestructible
Down To The River
All The Way Up
Unspoken
You Got It
Bad Blood
Wild
Locked
Hammer
—————
All For Us
Legendary

Tracklist Welshly Arms – No PLace Is Home (Vinyl) amazon_icon

1 All The Way Up
2 Indestructible
3 Sanctuary
4 How High
5 All For Us
6 Down To The River
7 Locked
8 Hammer
9 Legendary
10 X
11 Wild
12 Love Of The Game
13 Unspoken

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Welshly Arms Tourdaten

02.11.2018 FRANKFURT, Gibson Club
04.11.2018 MÜNCHEN, STROM
05.11.2018 BERLIN, BI NUU
09.11.2018 WIEN, Grelle Forelle
12.11.2018 KÖLN, Gloria-Theater