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Fury In The Slaughterhouse haben es immer noch drauf – NOW

NOW von Fury In The Slaughterhouse in der Plattenkritik. (c) Der Vinylist

NOW von Fury In The Slaughterhouse in der Plattenkritik. (c) Der Vinylist

Enwie Kej – Seit 2008 waren FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE weg vom Fenster – als Band. Gehört haben wir von ihnen nur noch in Einzelteilen. So haben die Brüder Wingenfelder in der Zwischenzeit zwei deutsche Alben veröffentlicht. Und nach erfolgreichen Fury-Reunion-Konzerten seit 2017 veröffentlichen FURY IN THE SLAUGTHERHOUSE mit dem Album NOW auch endlich neue Musik. Es ist ein Comeback mit bekanntem Sound und neuer Freshness mit dem dazugehörigen Punch.

Video: Fury In The Slaughterhouse – Letter to Myself

Bevor ich die neue Platte NOW auf den Plattenspieler lege, muss ich kurz Inne halten. Schon jetzt beschleicht mich das Gefühl eines Flashbacks an vergangene Zeiten. Und tatsächlich – bereits die ersten Gitarrenanschläge vom Opener Sometimes und der dann einsetzende Wingenfelder-Gesang beamen mich direkt zurück in die 80/90er. Eine Rock-Ballade vom Allerfeinsten, bei dem ich mich schon wieder bei Open Airs mit erhobenen Armen in der Menge schunkeln sehen. Ein typischer Fury-Song als Einstieg.

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Der Track 1995 zeigt, sagen wir mal, die Weiterentwickelung der Band. Er kommt eine Stufe schneller und dazu leichter, ohne an Authentizität zu verlieren. Und auch die Furys haben einen Flashback 🙂 Leichtes Gitarrenzupfen und rhythmisches Klatschen, so startet The Beauty als klassischer Lagerfeuer-Song. Aber was zunächst auf kleiner Flamme bruzzelt, entfacht auf einmal eine Stichflamme, um dann locker lodernd seine Schönheit zu entfachen und mich in seinen Bann zu ziehen.

Um Selbstreflektion geht es in Letter To Myself. Sich einmal wieder selbst ins Gesicht sehen, sich Mut zu zu sprechen und nicht zu hadern – schließlich ist man ja eigentlich nur ein „kleines Rädchen“ im großen Ganzen. Insgesamt macht der Track den Eindruck, als sei hier jemand mit sich im Reinen. In die selbe Kerbe schlägt dann auch All About Us. Die Kernaussage kann wohl so zusammengefasst werden, dass jeder sein eigenes Leben in der Hand hält und was er daraus macht. So stehen gelassen wirkte die Aussage ziemlich plump. Mit dem Hinweis darauf, dass man es jedoch nicht alleine schafft, sondern nur zusammen, wird ein Schuh draus. Irgendwie eine Synthese aus „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ und „Alle für Einen, Einer für Alle“.

Die A-Seite endet mit dem titelgebenden Song Now. Und hier brechen FURY mal ziemlich aus, aus ihrer Comfort-Zone. Frischer Sprechgesang und ein frecher Rhythmus, der fast schon ein wenig funky und be-swingt daher kommt gefällt. Auch weil so unerwartet, mein Lieblingstück auf der ersten Seite.

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Mit Good Luck On Your Way startet die B-Seite zunächst vielversprechend experimentell, aber der durchgehende Schluckauf im Hintergrund nervt uns doch ziemlich. Dafür entschädigt Replay dann auf der ganzen Linie. Ein Rocksong aller erster Güte mit echtem Fury Refrain. Gleich nochmal hören – und lauter!

Entschuldigen muss sich die Band auch für den nächsten Song Sorry nicht. Zunächst fühlt es sich zwar nach Weltuntergang und der Landung der feindlichen Außerirdischen an, dann entpuppt sich der Titel schnell als impulsive Ballade. Ihre Liebe zum Rock n Roll gilt der Song This Will Never Replace Rock n Roll. Hier wird die Eintönig- und Vorhersagbarkeit der heutigen Musik angeprangert. Ein Rocksong, der Fans zusammenschweißen wird.

Dann wir es ruhiger und nachdenklicher. Not The Time To Live A Lie wird getragen von der melodiösen Stimme Wingenfelders und bereitet auf den letzten Akt des Albums vor. Mit Walk On beschwören die Furys noch einmal die Gemeinschaft. Es geht immer weiter und gemeinsam bewältigen wir die vor uns liegenden Aufgaben. Ein treffender Abschluss.

Fury In The Slaughterhouse klingen auf NOW frischer und wuchtiger denn je. Maßgeblich daran beteiligt ist Produzent Vincent Sorg, der sich schon für Erfolgsalben der Donots, den Broilers und Die Toten Hosen verantwortlich zeichnete, und für die Aufnahmen von NOW hinter den Reglern stand und das Album zusammen mit der Band produzierte.

Ein insgesamt mehr als überzeugendes Comeback. Wir erwarten das Album in den Top10 der kommenden Vinyl-Charts.

Tracklist Fury In The Slaughterhouse – Now

1. Sometimes (Stop to Call)
2. 1995
3. The Beauty
4. Letter To Myself
5. All About Us
6. Now
7. Good Luck On Your Way
8. Replay
9. Sorry
10. This Will Never Replace Rock ’n‘ Roll
11. Not The Time To Live A Lie
12. Walk On

Links Fury In The Slaughterhouse

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