Andi Wand – Ganze vier Jahre sind seit der letzten “großen” TIME WARP in Mannheims Maimarkthalle vergangen. Letzten Samstag war es endlich wieder soweit: Auf der TIME WARP 2023 läuteten 39 Artists und 22.000 Feierwütige mit der 19-stündigen Party auf sechs Floors die diesjährige Festivalsaison ein. Zu hören gab es natürlich wieder nur das Beste aus House und Techno, unterstützt durch spektakuläre Lichtshows und perfekten Sound.
Kaum zu glauben, dass die letzte Time Warp im Vollformat bereits vier Jahre her war. Abgespeckte Versionen mit nur zwei Bühnen an zwei Tagen gab es bereits 2021 und 2022, doch die Vorfreude auf die diesjährige Ausgabe des Festivals war, nicht nur bei uns, entsprechend groß. Das merkte man auch deutlich an der ausgelassenen Stimmung der Besucher des ausverkauften Maimarktgeländes.
Video: Time Warp 2023
Unser Abend begann auf dem großen Floor 1 gegen 12 Uhr. Hier übernahm gerade die weltbekannte Sibirin Nina Kraviz die Decks von 44-Label-Group-Boss Kobosil. Ihre stilreiche Mischung aus hypnotischen und energetischen Tracks zeigte abermals, warum die studierte Zahnärztin diesen Karriereweg wählte und nun auf den größten Techno-Bühnen der Welt zuhause ist. Die Tanzfläche war bereits bestens gefüllt, doch durch die Größe der Halle gab es überall genug Platz zum Tanzen.
Direkt nebenan auf Floor 2 stand unterdessen bereits “Papa” Sven Väth an den Tellern und servierte ganze drei Stunden lang Schätze aus seiner Plattenkiste. Hier war wirklich schwer zu sagen, ob das Publikum, oder Väth selbst den Auftritt mehr genossen haben. Zeitlose Klassiker wie Knights of the Jaguar von DJ Rolando kamen durch die mächtige Soundanlage perfekt zur Geltung. Komplettiert wurde die einzigartige Atmosphäre durch die spektakulären Licht- und Lasershows der Bühnen. Hier wurden dieses Jahr auf jeden Fall wieder Maßstäbe gesetzt.
Bildergalerie Time Warp 2023
Etwas gemächlicher ging es auf Floor 4 zu. Unter der Glaskuppel der relativ kleinen Tanzfläche ähnelte die Stimmung eher einer Hausparty mit guten Freunden. An den Decks durften wir erst dem Dänen Kölsch lauschen, der ab 3 Uhr dann an den Saarbrücker Karotte übergab. Der Tanz in die Morgenstunden wurde traditionell hier immer noch von Laurent Garnier begleitet, welcher dieses Jahr leider verhindert war und nicht auftreten konnte. Stattdessen einigten sich Kölsch und Karotte auf ein spontanes Back-to-Back und feierten hier noch bis 10 Uhr weiter.
Direkt nebenan auf Floor 5 war die Stimmung viel energetischer. In der Berliner Szene groß gewordene Künstler wie Dax J, I Hate Models oder Paula Temple heizten dem Publikum richtig ein. Treibender Rave-Techno mit deutlich über 140 BPM stand hier auf dem Programm. Den großen Abschluss durfte der in den letzten Jahren besonders durch Social Media bekannt gewordene Klangkünstler übernehmen. Dazu war das gesamte Zelt bis auf den letzten Quadratmeter gefüllt, was uns dann doch etwas zu kuschelig war.
Die Time Warp auf Der Vinylist
Vorschau – Time Warp 2023
Vorschau – Time Warp 2022
Erfahrungsbericht – Time Warp 2022
Unser Abschluss des Abends fand sich dann wieder auf den Floors 1 & 2. Ersterer wurde vom DJ-Duo Pan-Pot beschallt, welche die Energie des Dancefloors, zuvor geschürt durch die ebenfalls weltbekannte Amelie Lens, perfekt übernahmen. Auf Floor 2 stand der Mann mit der Joker-Maske, Boris Brejcha, an den Decks und begeisterte die Fans seines eigens benannten “High-Tech Minimal”-Stils. Mittlerweile wurde es dann schon 7 Uhr und die Kraft in unseren Beinen ließ nach, weswegen wir uns auf den Heimweg machten. Dadurch verpassten wir leider den Live-Auftritt des Niederländers Reinier Zonneveld mit seinen Sequencern und Synthesizern, konnten diesem aber immerhin von unterwegs über den Live-Stream lauschen.
Für uns war das Festival wieder einmal ein definitives Highlight der Festivalsaison. Die Produktion stimmt, man hat quasi überall auf den Dancefloors besten Sound und die Lichtinstallationen runden alles ab. Der Veranstalter Cosmopop hat die nächste Time Warp in der Maimarkthalle ebenfalls bereits angekündigt. Am 3. & 4. November 2023 heißt es wieder “two days – two stages”. Wir bleiben gespannt und freuen uns auf die nächsten Festivals!
Wir haben durchgehalten bis zum Schluss. Aber wie kommt ihr denn immer hinter die DJs für die coolen Fotos?
Das ist der Vorteil, wenn wir als Pressevertreter dabei sind. Ist schon cool, den Mädels und Jungs beim Auflegen zuzuschauen. Aber wir machen ja Fotos für dich 🙂
Hatte leider keine Zeit, dafür ist der WCD in Frankfurt dieses Jahr angesagt!
Hab auch durchgeraved. Sven Väth ist der Beste!
war mega!