The Lumineers können mit "Cleopatra" nicht an ihr Depütalbum heranreichen.

Enwie Kej – Mit Spannung wird das zweite Studioalbum der Lumineers erwartet. Und Nachzulegen, wenn das Debütalbum mit Platinauszeichnungen und Grammy-Nominierungen bereits derart eingeschlagen hat, ist gleich doppelt schwer. Die Single-Auskopplung Ophelia gibt dabei einen ersten Eindruck, was den Hörer mit dem neuen Album erwartet: Klassische Folksongs mit Klaviereinlagen und Mitsing-Refrains. Das neue Album Cleopatra enthält elf Songs und wird am 8. April als Vinyl veröffentlicht. Ich hatte bereits heute die Möglichkeit das Album zu begutachten.

Für die Aufnahme und Produktion von Cleopatra zogen Wesley Schultz und Jeremiah Fraites gemeinsam mit ihrem Produzenten Simone Felice ins Clubhouse Studio, ein Aufnahmestudio, das unweit von Woodstock auf einem Hügel im ländlichen Rhinebeck gelegen ist. Der Plan lautete ganz einfach, die emotionale Achterbahnfahrt der vergangenen drei Jahre und sämtliche Erfahrungen in den neuen Songs einzufangen. Der Titelsong Cleopatra basiert z.B. auf einer Begegnung mit einem Taxifahrer in Georgien, der Wes sein ganzes Leid geschildert hat, ohne sich dabei in Selbstmitleid zu suhlen. Mit Ophelia stellen die Lumineers den Ruhm als gefährliche Verführerin dar und in My Eyes berichten sie davon, wie Hollywood Möchtegern Talenten den letzten Funken Leben rauben kann.

Herausgekommen ist eine LP mit elf Songs, die sich wohl am ehesten als Folk-Pop beschreiben lassen. Musikalisch können die Tracks auf der A Seite noch durch gefälligen Mitsing-Folk gefallen, auf der B-Seite geht den Lumineers dann die Luft aus. Hier wird es eindeutig zu langsam. Auffällig auch, dass auf der gesamten Platte auf die typischen Handclaps verzichtet wird. Insgesamt präsentieren die Lumineers ein sauberes und aufgeräumtes Folkalbum ohne Ecken und Kanten, welches zumindest nicht enttäuscht. Und das muß nach der Maßgabe des Debütalbums als Erfolg gewertet werden.