Pink Floyd Tribute Band ECHOES in Schwetzingen

Judith Klein – Mit ECHOES gastierte eine der erfolgreichsten Pink Floyd-Tribute Bands der Welt bzw. die erfolgreichste Pink Floyd-Coverband Deutschlands am 28.10.2023 im Lutherhaus in Schwetzingen und nimmt das Publikum mit auf eine Reise ins Pink Floyd Musikuniversum.

Video: echoes – Another Brick in the Wall Pt. 2 (live)

Zugegebenermaßen befindet sich die Musik von Pink Floyd bisher nicht in meinen persönlichen Playlists, daher bin ich dieses Mal in der Rolle der experimentierfreudigen Begleitung meines Rockkonzert-Buddys, der ein riesengroßer Fan von Oliver Hartmann, dem Sänger und Gitarristen der Pink Floyd-Tribute Band, ist. Nachdem der Frontmann jedoch angekündigt hat, dass er Anfang nächsten Jahres echoes verlassen wird, wollten wir ihn noch einmal in dieser musikalischen Konstellation erleben. Aber Achtung Spoiler: ausgerechnet das Konzert in Schwetzingen ist eines, bei dem Oliver Hartmann nicht dabei ist und von einem ebenfalls großartigen Gitarristen, Dennis Hormes, vertreten wird.

echoes – Live From The Dark Side

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Das Lutherhaus in Schwetzingen hat einen größeren Tagungssaal inklusive einer 60 m² großen Bühne und bietet somit ideale Bedingungen für einen Konzertbesuch mit entspannter und Künstler-nahen Atmosphäre. Nachdem Pink Floyd stets für ihre Licht-, Sound- und Projektions-Effekte während der gigantischen Bühnenshows bekannt war, stellt sich die Frage: wird echoes ihren Meistern in dieser Location gerecht und schenkt dem Publikum ein echtes Pink Floyd-Erlebnis?

Das Konzert startet pünktlich mit dem ersten Song Shine on you crazy like a diamond (part I – IV) und sofort vermitteln der klare Sound, die Lichteffekte und auch die Projektion auf der Bühnenhinterwand dieses epische Gefühl und Ambiente, was Pink Floyd-Stücke ausmacht. Der Titel, der eigentlich sogar aus neun Teilen besteht, ist genau der richtige Opener. Das lange Intro erinnert dabei an eine Opernouvertüre, bevor es mit dem Gesang nach rund sechs Minuten losgeht. Funfact: wer mit LPs aufgewachsen ist, weiß sicherlich noch, dass man nach diesem Stück die Schallplatte umdrehen muss.

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Nach Have a cigar geht es direkt weiter mit dem ruhigeren schon fast akustischen Song Wish you were here – für mich ein wahrer Gänsehaut-Moment, weil instrumentale Begleitung und die Vocals eine emotionale Einheit bilden, die unter die Haut geht. Der Frontmann des Abends, Dennis Hormes, zeigt recht schnell, dass er ein Meister der Sixstrings ist und das Instrument, egal ob elektrisch oder akustisch, virtuos beherrscht. Bemerkenswert, welche Töne er dem Instrument entlockt, welche unterschiedlichen Techniken er anwendet und damit genau den für den Pink Floyd– Stil so typischen Gitarrensound rüberbringt.

Mit What do you want from me, Time / Breathe, The great gig in the sky und Echoes sind gerade einmal sieben Songs gespielt, dennoch liegt bereits eine Stunde Konzert hinter uns. An der Stelle gibt es erst einmal eine kleine Verschnaufpause und – das ist jetzt keineswegs despektierlich gemeint – das Publikum braucht das irgendwie: sei es, um die Eindrücke zu verarbeiten oder auch, um mit der Wucht, die die Songs teilweise ausstrahlen, umzugehen. Nach der Pause geht es mit Sorrow, Learning to fly und Happiest days of our lifes weiter bevor mit Another brick in the wall (Part II) DAS Stück kommt, bei dem auch das Publikum so richtig mitsingt und dabei im Grunde den Kinderchor imitiert.

Als die Titel Young lust, Hey you, Pigs (Three different ones) und Comfortably numb den Abschluss des Abends einläuten, hat das Publikum bereits mehr als zwei Stunden Konzerterlebnis hinter sich. Insgesamt stehen nach den beiden Zugaben Money und Run like hell sogar zweieinhalb Stunden auf der Uhr.

Fazit: Ein Abend mit der Pink Floyd-Tribute Band echoes zeigt, dass der Name Programm ist: echoes zollen musikalischen Tribut, ohne dass sie sich hinter den Original-Künstlern verstecken müssen. Dabei lassen sie uns vergessen, dass ein Großteil der Stücke mehr oder weniger vor einem halben Jahrhundert entstanden ist. Wer sich auf einen musikalischen Abend mit echoes und der Musik um Pink Floyd einlässt, weiß, dass er hier herkommt, um sich hinzugeben: der Epik, der Wucht, der Technik, den Effekten, den Emotionen! Mir hat der Abend zwei Dinge gezeigt: Zum einen werden es einige der Pink Floyd Stücke nun direkt in meine Playlists schaffen und zum anderen freue ich mich jetzt schon auf die echoes Acoustic-Show Barefoot to the Moon am 11.01.2024 in der Centralstation in Darmstadt – dann auch wirklich einmal mit dem Frontmann, Oliver Hartmann.