Enwie Kej – Jetzt kommt es also endlich, das von Vielen so sehnlich erwartete neue Album A Deeper Understanding von den vielerseits hochgelobten The War On Drugs. Eine Woche vor Veröffentlichung, hatte ich die Möglichkeit das neue Werk an zu hören. Und, um es Vorweg zu nehmen, ich fand es schwierig.
Insgesamt betrachtet erscheint A Deeper Understanding wie ein Buch mit zehn Kapiteln. Das finde ich immer gut, wenn die Songs auf einem Album auch inhaltlich aufeinander aufbauen. In diesem Fall ist dies bis ins Extrem vollendet. Textlich bewegt sich Adam Granduciel zwischen seinen Ängsten und Dämonen (Pain), kämpft sich wieder ins Licht (In Chains) und geht nach Hause (Holding On). Zu guter Letzt, wenn der Zuhörer in seine düstere, von Selbstzweifeln durchzogene Welt hinein gezogen ist, tröstet Granduciel mit You Don`t Have To Go. Lyrisch ist das Werk sicher ganz oben auf der “Dichterskala” an zu siedeln. Allein der immerwährend eintönige, fast schon melancholisch betörende Sound bedrückt mich mit jedem weiteren Song mehr. Zu ähnlich sind für mich die einzelnen Tracks. Und diese fast schon bis zur Monotonie ausgereizte Stimmlage irgendwo zwischen Springsteen und Dylan schafft mich einfach und bereitet mir auch keine Freude. Insofern berühren The War On Drugs mich durchaus, aber leider nicht da, wo ich es gerne hätte.
Sicher ist das Album eine Fortführung und auch eine Weiterentwicklung von Lost In The Dream, aber schon zu diesem Album fand ich nur schwer Zugang. Insofern werden aber alle, die den Vorgänger gefeiert haben, auch A Deeper Understanding lieben. Erfreulich ist der Preis, der für eine Doppel-Vinyl mit 20 EUR fair erscheint.
The War On Drugs gehen auf Welt-Tournee und spielen im November auch vier Konzerte in Deutschland.
Tracklist The War On Drugs – A Deeper Understanding (Vinyl) 
1. Up All Night
2. Pain
3. Holding On
4. Strangest Thing
5. Knocked Down
6. Nothing To Find
7. Thinking of a Place
8. In Chains
9. Clean Living
10. You Don’t Have To Go
Tourdaten The War On Drugs
03.11. Köln, E-Werk
20.11. München, Muffathalle
21.11. Hamburg, Große Freiheit 36
22.11. Berlin, Tempodrom